Weihnachtsbräuche weltweit

Viele Kulturen, viele Weihnachtsbräuche. So feiern die Menschen auf dem ganzen Erdball Weihnachten.

Mexiko: Piñata zerschlagen

Für mexikanische Kinder ist an Weihnachten die Piñata die schönste Tradition. Die Pinata ist ein aus Pappmaché oder Ton hergestelltes Gefäß, das mit Süßigkeiten gefüllt und weihnachtlich dekoriert ist. Die Piñata hängt an einem Seil über den Kindern: Sie können sie nur mit einem Stock erreichen. Ein Kind nach dem anderen darf nun mit verbundenen Augen mit dem Stock versuchen, die Piñata zu zerschlagen. Die Zuschauer singen dabei ein Lied. Solange es dauert, hat jedes Kind Zeit, die Piñata zu zerbrechen. Gelingt dies einem Kind, dürfen sich alle Kinder auf die herausfallenden Süßigkeiten stürzen und hamstern, so viel sie bekommen.

Australien: Barbecue an den Feiertagen

Europäer verbinden Weihnachten mit Winter. In Australien sieht das ganz anders aus. Dort ist Hochsommer mit bis zu 40 Grad im Schatten. Australier lieben es daher, die Feiertage mit einem fröhlichen Weihnachtsbarbecue zu begehen: Sie grillen bevorzugt am ersten Feiertag in Parks oder am Strand. Für die Grillparty draußen dienen aufblasbare Weihnachtsbäume und -männer als Dekoration. Auf besonders bunt geschmückte Bäume wollen die Menschen „Down Under“ aber nicht verzichten. Statt aus Holz und Nadeln bestehen die australischen Weihnachtsbäume aber oft aus Plastik. Geschenke gibt es nicht am Heiligen Abend, sondern erst am 25. Dezember. Und das am frühen Morgen, gleich nach dem Aufstehen.

Island: 13 Trolle treiben ihr Unwesen

Island ist das Land der Vulkane – und der Trolle. Diese kleinen Gesellen mit Namen wie Bjúgnakrækir (Wurststibitzer) oder Gluggagægir (Fensterglotzer) treiben auch an Weihnachten ihr Unwesen. 13 Tage vor Heiligabend, also ab dem 12. Dezember, kommen sie einzeln zu Besuch. Jeder Troll hat dabei seinen eigenen kleinen Streich, zum Beispiel „stiehlt“ er das Kerzenlicht. Sie stecken braven Kindern kleine Geschenke in die Schuhe, die diese am Abend zuvor an die Fenster gestellt haben. Unartige Kinder bekommen Kartoffeln oder eine Karotte. Ihre Geschichte geht auf nordische Mythen zurück: Der Sage nach sind sie die Söhne einer Riesin.

Skandinavien: Weihnachten als Julfest

In skandinavischen Ländern geht das Weihnachtsfest auf das frühere nordische Julfest zurück. Diese Tradition macht sich auch heute noch bemerkbar. So ist der Julbock, eine Figur aus der nordischen Mythologie, eine wichtige Weihnachtstradition: Der Julbock ist eine Art Ziegenbock aus Stroh, den die Skandinavier gerne als Dekoration nutzen oder der auf öffentlichen Plätzen aufgestellt wird. Früher brachte der Julbock an Weihnachten auch die Geschenke. Diese Aufgabe übernimmt heute wie in anderen Ländern der Weihnachtsmann, der auf Norwegisch Julenisse, auf Schwedisch Jultomte heißt. In Norwegen und Dänemark gibt es zudem ein spezielles Weihnachtsbier: das Julöl.

Griechenland: Vassilopita

In Griechenland ist es an Weihnachten laut und fröhlich: Am 24. Dezember ziehen die Kinder singend und trommelnd durch die Straßen. Sie singen die sogenannte Kalanda und ziehen dabei von Haus zu Haus. Der Tradition nach segnen sie so die Häuser und bekommen von den Bewohnern kleine Gaben wie Süßigkeiten, Gebäck oder ein wenig Geld. Ihre Weihnachtsgeschenke erhalten sie in der Nacht zum 1. Januar: Diese bringt der heilige Vassilius und legt sie vor ihr Bett. Traditionell gibt es am 31. Dezember die Vassilopita, einen Neujahrskuchen. Darin ist eine Münze eingebacken: Wer sie findet, hat im kommenden Jahr besonders viel Glück.

Südafrika: Völkervielfalt

In Südafrika leben verschiedene Völker zusammen: zum Beispiel Zulus, Xhosa und Kapmalaien. So unterscheiden sich auch die Weihnachtsbräuche. Bei den Zulus und Xhosa wird ein Tier geschlachtet, beispielsweise Ochsen, Schafe oder Hühner. Sie feiern am 25. Dezember mit einem großen Festmahl. Bei den Kapmalaien steht indes der Frühlingsputz an, inklusive eines frischen Anstrichs für das Haus. Die englischsprachige Bevölkerung feiert nach europäischer Tradition: mit Weihnachtsstrümpfen und -baum. Wegen der warmen Temperaturen ähnelt Weihnachten in Südafrika jedoch eher einer Party als einem besinnlichen Fest. Es gibt Grillpartys am Strand und die Menschen kostümieren sich gerne.