Was ist Zöliakie?

Bauchschmerzen, Durchfall und allgemeines Unwohlsein nach dem Essen könnten auf eine Zöliakie, eine Glutenunverträglichkeit hinweisen.

„Auf meinem Sterbebett

bitte ich eine Schwester, mir Folgendes zu bringen: eine Rolle gefüllte Kekse, eine Tüte Goldfischchen, einen Hamburger, eine Auswahl Dunkin’ Donuts, eine gefüllte Teigtasche, eine große Salamipizza, einen Crêpe und ein eiskaltes Bier. In meinen letzten Minuten werde ich das alles genüsslich verzehren, bevor ich ins Jenseits entschwinde.“
Mit ihrer Abschlussrede sorgte die Yale-Absolventin Marina Keegan für eine Internetsensation.* Warum hat sie sich ausgerechnet diese Nahrungsmittel für ihr Festmahl am Sterbebett ausgesucht?
Als Baby bereitete sie den Ärzten mit ihren spindeldürren Gliedmaßen und einem aufgeblähten Bauch Kopfzerbrechen. Sie nahm nicht zu und erbrach fast alles. Ihre Mutter, eigentlich Englischlehrerin, recherchierte auf eigene Faust in medizinischen Fachzeitschriften und Nachschlagewerken. Unter dem letzten Buchstaben des Alphabets wurde sie fündig. „Testen Sie meine Tochter auf Zöliakie“, verlangte sie von den Ärzten. Der Test fiel positiv aus. Mit achtzehn Monaten aß ihre Tochter Marina dann den ersten Reiskeks.

Glutenfreie Getreide
Buchweizen, Reis, Mais, Soja, Hirse, Amarant, Guaran, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Quinoa, Teff und Tapioka sind nahrhafte Alternativen zu Weizen

Reis wie auch Mais, Hirse, Amarant, Buchweizen und Quinoa sind glutenfreie Getreide und für Zöliakiepatienten erlaubt. Der große Feind der „Zölis“ ist Gluten, ein Getreideeiweiß. Es kommt in Weizen, Roggen, Dinkel, Emmer, Gerste, Hafer und Kamut vor. Aber eben nicht nur dort. Da Gluten (lat. „Leim“) gut geliert, wird es als Stabilisator in vielen Lebensmitteln eingesetzt. In Speiseeis, Gnocchi, Pommes frites, Schokolade, fettreduzierten Lebensmitteln, Bier – die Liste ließe sich lang fortschreiben.

Müsli auch bei Zöliakie?
Fertigmüsli gibt es nun auch in normalen Supermärkten immer öfter glutenfrei.

Nicht alle Zöliakiepatienten haben mit so schweren Symptomen zu kämpfen wie Marina. Es gibt auch milde Formen, einige sind auch völlig beschwerdefrei. Und nicht alle Menschen mit Glutensensitiviät haben Zöliakie. Aber alle können von einer glutenfreien Ernährung profitieren. Das war früher höchst aufwendig zu befolgen und auch sozial belastend. Marina erinnert sich ungern an die „Extrawürste“ wie glutenfreie Müslis und Bagels, die ihre Mutter zubereitete. Die musste sie sich dann unter der neugierigen Anteilnahme der „Gesunden“ schmecken lassen.

Unter Zöliakie leiden 0,3–1 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern. Die Diagnose besteht aus zwei Elementen.
1. Die Blutuntersuchung: Sind Antikörper gegen Gewebs-Transglutaminase oder Endomysium und Autoantikörper nachweisbar?
2. Die Biopsie des Dünndarms.

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Wenn „Zölis“ Gluten essen, wird eine aufreibende Unverträglichkeitsreaktion in Gang gesetzt: Der Körper bildet zunächst Antikörper gegen den Eindringling Gliadin, einen Bestandteil des Glutens. So weit, so gut. Doch dann schaukelt sich die Sache hoch: Er produziert Antikörper gegen die Antikörper, sogenannte Autoantikörper. Das Innenleben entwickelt sich zur Kampfzone. Wichtige Organe werden geschwächt. Der Dünndarm entzündet sich. Die Dünndarmzotten sterben ab und werden abgestoßen. Der schwer geschädigte Dünndarm kann Nährstoffe wie Kohlenhydrate und Vitamine nicht mehr richtig aufnehmen und weiterverteilen.

Glutenfreie Diät zu halten, ist heute leichter und geradezu chic. Lady Gaga, Gwyneth Paltrow und diverse andere Celebrities schwören schon seit Jahren darauf: Die sehr erwünschte Nebenwirkung ist nämlich Gewichtsreduzierung. So finden sich unter Low-Carb- und Paleo-Diätplänen allerhand glutenfreie Rezepte. Der Lebensmittelhandel und die Gastronomie haben sich inzwischen auch darauf eingestellt. Korrekte Lebensmittel tragen das entsprechende Logo und immer mehr Speisekarten dem Kundenwunsch Rechnung.

Marina Keegan konnte sich ihren letzten Wunsch nicht erfüllen. Sie starb 2012 bei einem Autounfall im Alter von nur 22 Jahren.

* Marina Keegan, Das Gegenteil von Einsamkeit, Storys und Essays, Frankfurt, Mai 2016, Originalausgabe: The Opposite of Loneliness, NY, 2014

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