Pflegeroboter – Chancen und Grenzen des Einsatzes

Wir werden immer älter und brauchen immer mehr Pflegekräfte. Man spricht bereits von einem Pflegenotstand. Laut einer Studie aus dem Jahr 2010 werden 2025 rund 193.000 ausgebildete Pflegekräfte fehlen. Können Pflegeroboter diese Kluft schließen?

Wissenschaftler glauben, Abhilfe schaffen zu können. Sie arbeiten an der Mechanisierung der Seniorenbetreuung durch Pflegeroboter. Die Maschinen sollen die Menschen nicht nur versorgen, sie sollen sogar Gefühle deuten können.

Vorreiter bei Pflegerobotern ist Japan

Roboter helfen Pflegebedürftigen beim Waschen, Essen und Anziehen. Sie glauben, das gebe es nur in einem futuristischen Roman? Weit gefehlt, das gibt es schon jetzt ganz real in japanischen Altenheimen. Nirgendwo ist die teilautomatisierte Pflege so weit entwickelt wie im technikbegeisterten Japan. Im Unterschied zu anderen technischen Hilfsmitteln sollen Pflegeroboter jedoch auch mit den Menschen interagieren. Der humanoide Roboter Pepper analysiert Mimik und Gestik und ist so programmiert, dass er darauf reagiert. Mit ihm kann man sogar einfache Gespräche führen. Er selbst sieht aus wie ein Kind. Ein Kopf mit Kulleraugen, mit Rumpf, Armen und Händen.

Leben Sie so, wie Sie wollen. Selbst bei Pflegebedürftigkeit.

Die Pflegezusatzversicherungen der DKV können dabei helfen, selbst zu bestimmen, was gut für Sie ist. Sie entscheiden, wie und in welchem Umfang Sie betreut und gepflegt werden.

Pflegeroboter Pepper schüttelt die Hand

Pflegeroboter Pepper und Paro

Pflegeroboter können Ärzte und Pfleger entlasten. Schweres Heben oder das Speichern medizinischer Daten können Maschinen ohne Weiteres übernehmen. Anspruchsvoller sind Aufgaben, bei denen der Roboter seine Anweisungen nicht vom Pflegepersonal bekommt, sondern auf Patienten reagieren soll. Roboter Pepper etwa kann Senioren im Altenheim zur Sitzgymnastik animieren, indem er die Rolle eines menschlichen Übungsleiters übernimmt. Die ehrgeizigsten Projekte sind jene, bei denen die Maschine auf emotionale Bedürfnisse eingeht. Roboter Paro, dessen Aussehen einem Robbenbaby ähnelt, wird therapeutisch genutzt. Er reagiert, wenn Personen sich bewegen und sich ihm nähern. Sobald man ihn streichelt, fiepst und schnurrt er, bewegt den Kopf und schaut treuherzig. Er hat einen beruhigenden Einfluss auf sein Gegenüber und wurde mithilfe von Erfahrungen aus der tiergestützten Therapie entwickelt. Er wird vor allem in der Betreuung von Menschen mit Demenz eingesetzt. Die Patienten sollen dadurch gesprächiger und gelöster werden.

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Hersteller stehen noch vor vielen Herausforderungen

Gymnastik mit Pepper, Kuscheln mit Paro – so könnte künftig der Alltag im Pflegeheim aussehen. Noch ist das in weiten Teilen Zukunftsmusik. Oft scheitern die Maschinen auch an banalen Anforderungen: Einige Prototypen humanoider Roboter wurden nicht weiterentwickelt, weil sie sich auch nach mehreren Testläufen nicht flüssig genug bewegen konnten, um Pfleger und Patienten im Heim zu begleiten. In Europa kommen Pflegeroboter daher bislang nur im Rahmen von Forschungsprojekten zum Einsatz. Doch die Entwickler sind zuversichtlich, dass auch hierzulande in nicht allzu ferner Zukunft interaktionsfähige Maschinen zur Unterstützung menschlicher Pfleger genutzt werden können.

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