Die Fabrik kommt nach Hause

3-D-Drucker sind Teil der nächsten industriellen Revolution, denn mit ihnen wird die Produktion nach Hause verlegt. Aber wie müssen wir uns das eigentlich vorstellen?

Wie funktionieren 3-D-Drucker?

Wenn man es in möglichst wenigen Worten sagen sollte, wäre die Antwort: In der Heimanwendung drucken 3-D-Drucker Kunststoffobjekte. Sie brauchen im Gegensatz zu Guss- oder Spritzverfahren aber keine Form. Der 3-D-Drucker benötigt stattdessen einen digitalen Bauplan, auch „Designfile“ genannt. Diesen gibt es häufig als PDF-Datei. Viele kennen das Format von Texten und Bildern. Manko bis heute: Der unbedarfte User kann nicht immer gleich erkennen, was die Baupläne taugen. Da kann beim Ausdruck anfangs einiges schiefgehen.

3D Drucker

Wie bediene ich einen 3-D-Drucker?

„xyzMaker“ gilt als das einfachste Bauplan-Programm. Es bietet eine große Bandbreite von Druckmodellen sowie verschiedene Werkzeuge und Formen. Die Werkzeuge können Objekte drehen, vergrößern, verkleinern, zusammenzufügen und bis ins kleinste Detail personalisieren. „Sketchup“ ist ebenfalls gut für private Anwender geeignet. „Solidworks“ gilt als das beste Programm, es wird professionell eingesetzt. Daneben müssen Sie den Drucker noch mit dem Werkstoff befüllen. Ähnlich dem Papier, das Sie in einen gewöhnlichen Drucker legen. Meistens ist das Kunststoff. Einsteigermodelle sind ab 400 Euro erhältlich. 3-D-Drucker können neben Kunststoff 3-D-Objekte auch in hochwertigen Materialien drucken. So zum Beispiel Stahl, Gold, Keramik oder Titan. Als Herstellkosten bei Kunststoffverwendung als Werkstoff müssen Sie ca. 2,50 Euro je 100 Gramm rechnen.

3D Drucker

Wie werden 3-D-Drucker gewerblich genutzt?

Die Wirtschaft setzt große Erwartungen in den 3-D-Druck. Denn die Fertigung von Gütern kann aus einer Fabrik an den Ort des Bedarfs verlegt werden. Dadurch sinken die Kosten für Logistik, Lagerung und Transport. So müssten Fluglinien nicht mehr Ersatzteile permanent an allen Flughäfen bereithalten oder beschaffen. Sie können sie einfach ausdrucken. Schon jetzt wird 3-D-Druck im Maschinen- und Autobau und in der Architektur genutzt, um Prototypen anzufertigen. Viele Unternehmen sehen den größten Vorteil des 3-D-Drucks darin, neue und individualisierte Produkte herzustellen. Ein weiterer Vorteil liegt im Zeitgewinn: Im Hausbau erwarten Experten eine deutlich kürzere Bauzeit. In der Autoindustrie können Chassis schneller hergestellt werden. Auch in der Kunst wird 3-D als Innovator eingesetzt, weil etwa bei Skulpturen neue Formen möglich werden.

3D Drucker

Was kann ich mit einem 3-D-Drucker anfangen?

Mit 3-D-Druckern können Sie kleine Objekte wie Spielzeuge, Schmuck oder Stiftebecher herstellen. Dazu gehören z. B. Spielfiguren bekannter Spiele wie „World of Warcraft“ oder „Minecraft“ in 3-D. Andere Anwender haben Teile entworfen, die zu Lego passen, aber von dem Hersteller nicht angeboten werden. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Echte Fans lassen z. B. ganze Perioden aus der Vergangenheit wiederauferstehen. Sie bilden Häuser, Straßen und Personen einer Ära nach und setzen sie zu einer Welt zusammen. Daneben sind auch praktische Gegenstände populär. Ein 3-D-Drucker kann z. B. auch eine Halterung für eine Actioncam herstellen. Auf  einer Webseite wie thingiverse hinterlegen Anwender stolz ihre Werke. Dort haben sie inzwischen mehr als 500.000 verschiedene Objekte hochgeladen.

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