Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen für Frauen und Männer

Es ist schön, sich gesund zu fühlen. Doch ist man es auch? Lassen Sie Ihren Gesundheitszustand regelmäßig checken. Denn Vorsorgeuntersuchungen helfen, Krankheiten rechtzeitig zu erkennen – auch dann, wenn Sie es selbst noch nicht merken.

Gesundheits-Check-up, Vorsorge, Früherkennung: Alles dient Ihrer Gesundheit

Ob Vorsorge, Gesundheitsuntersuchungen oder Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen – grundsätzlich richten sich diese Untersuchungen an alle! Also auch und gerade an beschwerdefreie Menschen.

Dank rechtzeitiger Vorsorge werden Erkrankungen frühzeitig erkannt. Durch Vorsorge-Tests können Vorstufen des Krebses entdeckt werden, z. B. bei Gebärmutterhalskrebs oder Darmkrebs. Früherkennungsuntersuchungen geben Hinweise auf frühe Stadien eines bereits bestehenden Tumors – das erhöht im Krankheitsfall die Heilchancen.

Welche Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse übernommen werden

Gesetzlich Krankenversicherte können im Rahmen des Gesundheits-Check-ups, der Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung bestimmte Vorsorgeuntersuchungen kostenlos wahrnehmen. Abhängig von Geschlecht und Alter werden diese in bestimmten Zeiträumen übernommen.

Daneben gibt es auch zusätzliche, kostenpflichtige Angebote, Diese Untersuchungen finden im Rahmen der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) statt, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Eine private Zusatzversicherung der DKV, KombiMed Balance, erstattet beispielsweise ambulante Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten ohne konkreten Verdacht (z. B. grüner Star, Knochendichtemessung oder Krebsfrüherkennung wie Sonographie der Brust bei Frauen) sowie Vorsorgeuntersuchungen nach gesetzlich eingeführten Programmen, unabhängig von den GKV-Altersgrenzen und Zeitabständen.

Ambulante Zusatzversicherung

Ärgern auch Sie sich oft über hohe Zuzahlungen? Sichern Sie sich mit der ambulanten Zusatzversicherung der DKV eine Kostenübernahme z. B. bei Arzneimitteln, Behandlungen beim Heilpraktiker, Sehhilfen (inkl. Augenchirurgie) und Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen.

Der regelmäßige Gesundheits-Check-up beim Hausarzt

Bei einem Gesundheits-Check-up werden Lebensgewohnheiten, gesundheitliche Risiken und Vorbelastungen abgefragt und der allgemeine Gesundheitszustand überprüft. Zwischen 18 und 34 Jahren zahlen die gesetzlichen Krankenkassen eine einmalige Gesundheitsuntersuchung; ab 35 Jahren zahlen sie regelmäßig alle drei Jahre die Gesundheitsuntersuchung. So kann Ihr Arzt eine mögliche Erkrankung früh erkennen und behandeln.

Vielleicht suchen Sie auch wegen akuter Beschwerden eine Arztpraxis auf und werden dort auf den Gesundheits-Check-up angesprochen. Dabei gut zu wissen: Auch bei akuten Beschwerden kann eine Ambulante Zusatzversicherung für bestimmte Untersuchungen einspringen, die die gesetzliche Versicherung in der Regel nicht übernimmt.

Von Anamnese bis Blutprobe: So läuft die Gesundheitsuntersuchung ab

Der Gesundheits-Check beginnt mit der ärztlichen Anamnese. Das heißt, Ihnen werden verschiedene Fragen zu Ihren Lebensgewohnheiten und möglichen Beschwerden gestellt. Dann erstellt der Hausarzt ein Risikoprofil (z. B. Rauchen, Übergewicht, familiäre Krebs- oder andere Risiken), außerdem wird Ihr Impfstatus überprüft. Auch eine körperliche Untersuchung, Blutproben und Urinproben sowie verschiedene Laboruntersuchungen gehören dazu.

Nach Abschluss der Untersuchungen vereinbaren Sie einen Termin, um die Untersuchungsergebnisse zu besprechen. Sollten bestimmte Risikofaktoren auf Sie zutreffen, hat Ihr Arzt hilfreiche Tipps für Sie. Das können zum Beispiel wirksame Vorsorgemaßnahmen wie Kurse zur Bewegung, Ernährung oder auch Stressbewältigung sein.

Gesund und gut informiert: keine Angst vor der Krebsvorsorge

Ob es um die Haut geht oder das Verdauungssystem: Viele Menschen sehen eine Früherkennungsuntersuchung als unnötig an, solange sie selbst keine gesundheitlichen Probleme erkennen können. Doch gerade für diese „gesunde“ Situation wurden die Vorsorge und Früherkennung geplant.

Die Untersuchungen mögen vielleicht im Fall einer Mammographie oder Darmspiegelung unangenehm sein, schmerzhaft sind sie aber nicht. Und: Sie zielen besonders auf die Krankheiten ab, die gut zu behandeln sind – vor allem, wenn sie früh erkannt werden.

Ab welchem Alter startet die Krebsfrüherkennung?

Ab welchem Alter die ersten Vorsorgeuntersuchungen möglich sind, ist unterschiedlich: Für Frauen gibt es die ersten kostenlosen Untersuchungen ab 20 Jahren (Gebärmutterhalskrebs), für Männer ab 45 Jahren (Prostatakrebs).

Krebserkrankungen und Tumoren zählen neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Je früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser sind in der Regel die Heilchancen. Doch nur etwa die Hälfte aller Frauen und weniger als ein Fünftel aller Männer nehmen die Untersuchungen wahr.

Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen für Frauen und Männer

Hautkrebs: die gezielte medizinische Suche nach Hautveränderungen

Ab welchem Alter? Ab 35 Jahren alle zwei Jahre.
Wer macht die Untersuchung? Hausärzte oder Fachärzte für Dermatologie (Hautärzte).
Wie genau wird untersucht? Die Untersuchung dient der Früherkennung des schwarzen oder weißen Hautkrebses. Dazu wird Ihr gesamter Körper einer standardisierten Inspektion unterzogen – das heißt, die Ärztin oder der Arzt untersucht mit bloßem Auge, manchmal auch mit einer Lupe, Ihre gesamte Haut sowie den Kopf und alle Körperhautfalten.

Darmkrebs: Früherkennung per Stuhltest oder Darmspiegelung

Zur Früherkennung von Darmkrebs bieten die Krankenkassen zwei Untersuchungsalternativen an. Sie richten sich an Frauen und Männer im Alter von 50 bis 75 Jahren ohne besonderes Darmkrebsrisiko.

Alternative 1: der Stuhltest auf verstecktes Blut

Ab welchem Alter? Ab 50 bis 54 Jahren jährlich; ab 55 Jahren alle zwei Jahre – es sei denn, Sie entscheiden sich für eine Darmspiegelung (Alternative 2).
Wer macht die Untersuchung? Hausärzte sowie Fachärzte für Innere Medizin, Urologie oder Gynäkologie.
Wie genau wird untersucht? Mit dem Stuhltest wird Ihre Stuhlprobe untersucht. Den Test nehmen Sie mit nach Hause und geben ihn dann wieder in der Praxis ab. Weist er unsichtbare (versteckte) Blutspuren nach, könnten diese von Tumoren oder Polypen im Darm stammen. Ist ein Test auffällig, wird das Ergebnis durch eine Darmspiegelung weiter geklärt.

Alternative 2: Darmspiegelung (Koloskopie)

Ab welchem Alter? Männer ab 50 Jahren, Frauen ab 55 Jahren; vorgesehen sind zwei kostenlose Spiegelungen – die erste ab 50 bzw. 55 Jahren, die zweite zehn Jahre später.
Wer macht die Untersuchung? Darmspiegelungen oder Koloskopien dürfen nur Fachärzte und -praxen mit einer speziellen Qualifikation durchführen, wie Gastroenterologen oder Proktologen.
Wie genau wird untersucht? Der Dickdarm wird mit einem sogenannten Koloskop untersucht – das ist ein langer Schlauch, an dessen Ende sich eine Lichtquelle und eine winzige Videokamera befinden, mit der die Ärztin oder der Arzt die Darmwand betrachten kann. Das Koloskop wird durch den After eingeführt. Ein Beruhigungsmittel vorab bewirkt, dass Sie kurz einschlafen und kaum etwas davon merken. Vor der Untersuchung soll Ihr Dickdarm möglichst vollständig entleert sein; deshalb nehmen Sie vorab nach ärztlicher Anweisung ein Vorbereitungsmedikament (ein starkes Abführmittel) ein und trinken dazu reichlich Flüssigkeit.

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Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen für Frauen

Gebärmutterhalskrebs: Abstrich beim Gynäkologen

Ab welchem Alter? Von 20 bis 34 Jahren jährlich; ab 35 Jahren alle drei Jahre.
Wer macht die Untersuchung? Gynäkologen (Frauenärzte).
Wie genau wird untersucht? Im Rahmen einer Genitaluntersuchung wird der Muttermund untersucht und ein Krebsabstrich gemacht, der zytologisch untersucht wird. Das Fachwort dafür ist Pap-Abstrich. Ab 35 Jahren wird der jährliche Pap-Abstrich durch eine Kombinationsuntersuchung alle drei Jahre ersetzt. Sie besteht aus einem Test auf humane Papillomaviren plus Pap-Abstrich.

Brustkrebs: Abtasten oder Mammographie

Ab welchem Alter? Abtasten ab 30 Jahren jährlich; Mammographie ab 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre.
Wer macht die Untersuchung? Ein Frauenarzt tastet die Brust ab; für die Mammographie sind zertifizierte Untersuchungseinrichtungen zuständig – sogenannte Screening-Einheiten.
Wie genau wird untersucht? Zum Abtasten der Brust gehören auch das Abtasten der Lymphknoten sowie eine Anleitung zur Selbstuntersuchung. Bei einer Mammographie werden beide Brüste aus unterschiedlichen Richtungen geröntgt. Dazu wird Ihre Brust zwischen zwei Platten gedrückt, was unangenehm sein kann, aber nur kurz dauert.

Chlamydien-Screening: Test per Urinprobe

Ab welchem Alter? Ab erster sexueller Aktivität bis zum Alter von 25 Jahren jährlich.
Wer macht die Untersuchung? Gynäkologen (Frauenärzte).
Wie genau wird untersucht? Eine Infektion mit Chlamydien ist weltweit die häufigste sexuell übertragbare bakterielle Erkrankung. Jeder sexuell aktive Mensch kann sich mit Chlamydien anstecken. Der Test per Urinprobe ist sehr zuverlässig. Eine Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Vielleicht schlägt Ihnen Ihr Arzt aber auch einen Abstrich vor. Der Abstrich ist allerdings eine kostenpflichtige Privatleistung, die Sie selbst zahlen müssen.

Die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen für Männer

Prostatakrebs: Abtasten der Prostata und Lymphknoten

Ab welchem Alter? Ab 45 Jahren jährlich.
Wer macht die Untersuchung? Urologen.
Wie genau wird untersucht? Vom Enddarm aus tastet der Arzt mit dem Finger die Prostata ab, außerdem untersucht er die benachbarten Lymphknoten.

Erweiterung der Bauchschlagader: einmaliger Ultraschall

Ab welchem Alter? Ab 65 Jahren einmalig.
Wer macht die Untersuchung? Hausärzte, Urologen, Internisten, Chirurgen oder Radiologen.
Wie genau wird untersucht? Die Schlagader (Aorta) kann sich in allen Körperregionen erweitern – am häufigsten ist aber die Bauchschlagader betroffen. Bei der schmerzfreien Untersuchung führen die Ärztin oder der Arzt ein Ultraschallgerät über den Bauch und messen so den Durchmesser der Schlagader. Ab einer Ausbuchtung von mehr als drei Zentimetern spricht man von einem Aneurysma. Größere Ausbuchtungen oder Aneurysmen können vorbeugend operiert werden, um ein plötzliches Einreißen zu verhindern. Damit wird das Risiko einer inneren Verblutung verringert.

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