Standardimpfungen – wirksamer Schutz vor ansteckenden Krankheiten

Standardimpfungen dienen unserer Gesundheitsvorsorge. Sie schützen wirksam vor ansteckenden Infektionskrankheiten. Hier bekommen Sie einen Überblick, welche Standardimpfungen, auch Schutzimpfungen genannt, in welchem Alter und warum empfohlen werden.

Was sind Standardimpfungen?

Standardimpfungen sind Impfungen, die jede Person in bestimmten Zeitfenstern durchführen lassen sollte. Welche Impfungen genau in welchem Lebensabschnitt und/oder in welcher Situation empfohlen werden, das legt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) fest.

Die STIKO ist ein wissenschaftlich hochrangig besetztes, interdisziplinäres Expertengremium, welches ehrenamtlich arbeitet. Sie aktualisiert jährlich die Impfempfehlungen für bestimmte Altersgruppen wie zum Beispiel Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie für bestimmte Personengruppen.

Den aktuellen Stand der Empfehlungen können Sie auch auf der Website der STIKO nachlesen.

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Warum sind Impfungen so wichtig?

Ob gerade geboren oder hochbetagt, ob in der Kita, Schule, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Leben: Überall begegnen uns Viren und Bakterien, mit denen sich unser Immunsystem auseinandersetzt. Zum Glück sind die meisten Viren und Bakterien ungefährlich. Aber einige wie zum Beispiel Corona-, Grippe- oder Masern-Viren sind sehr ansteckend und können zu schweren Infektionskrankheiten führen.

Deshalb ist eine Impfung mit wissenschaftlich belegter Schutzwirkung wichtig, denn sie schützt jeden Einzelnen und verhindert damit gleichzeitig eine Verbreitung der Krankheit.

Welche Standardimpfungen gibt es?

Von Masern und Mumps über Kinderlähmung bis zur Grippe: Aktuell sind es einige ansteckende bis sehr ansteckende Infektionskrankheiten, gegen die die STIKO eine Impfung empfiehlt – die sogenannten Standardimpfungen.
Viele dieser Impfungen nehmen die Kinderärzte schon im ersten Lebensjahr vor. Die erste Impfung bekommen Säuglinge zum Beispiel schon mit sechs Wochen gegen Rotaviren.

Andere Impfungen wie die gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) sind dagegen erst ab 60 Jahren angesagt. Eine so neue und lebensrettende Impfung wie die gegen COVID-19 dagegen empfiehlt die STIKO für alle Erwachsenen (sowie Kinder und Jugendliche ab 5 Jahren).

Impfungen – welche sollte man haben?

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Die Grundimmunisierung – wie unser Immunsystem lernt

Zum Glück kann unser Immunsystem lernen, auf bestimmte Krankheitserreger mit einer gezielten körpereigenen Abwehr zu reagieren. Aus dieser Beobachtung ist bereits im 18. Jahrhundert die Idee der Impfungen entstanden. Dabei wird der Körper mit abgeschwächten Erregern geimpft und reagiert darauf, indem er Antikörper bildet.

Manche Impfungen prägen unser Immunsystem so stark wie eine überstandene Krankheit und es „merkt“ sich seine gezielte Antikörperbildung daraufhin ein Leben lang. Bei anderen Impfstoffen sind zwei bis drei Teilimpfungen notwendig, um eine ähnlich wirksame Grundimmunisierung zu erreichen.

Im ersten Lebensjahr empfiehlt die STIKO gleich eine ganze Reihe an Schutzimpfungen und rät, wenn möglich, dabei zum Einsatz von Kombinationsimpfstoffen. So lässt sich die Zahl der Spritzen verringern – zum Wohl der Säuglinge, Babys und Kleinkinder, deren Immunsystem diese Kombi-Impfstoffe schon gut verkraften kann.

Standardimpfungen für Säuglinge, Babys und Kleinkinder

Viele Impfungen werden schon im ersten Lebensjahr empfohlen, die erste mit sechs Wochen gegen Rotaviren. Sie besteht aus zwei oder drei Schluckimpfungen im Abstand von vier Wochen. Es folgen:

  • Tetanus (Wundstarrkrampf)
  • Diphtherie
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung)
  • Hib-Gehirnhautentzündung
  • Pertussis (Keuchhusten)
  • Hepatitis B
  • Pneumokokken

Für diese Krankheiten gibt es drei Kombinationsimpfungen (mit einem Sechsfach-Impfstoff) sowie drei Pneumokokken-Impfungen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten.

Gegen die Kinderkrankheiten Masern, Mumps, Röteln und Windpocken (Varizellen) erfolgen zwei Kombinationsimpfungen: Die erste wird im Alter von 9 bis 11 Monaten verabreicht – je nachdem, wann das Kind in die Kita kommt – und die zweite Impfung mit 15 Monaten. Mit 12 Monaten sollte zudem die Impfung gegen Meningokokken C erfolgen, die vor einer Gehirnhautentzündung schützt.

Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche ab 5 bis 18 Jahre

Im Kinder- und Jugendalter werden vor allem Auffrischimpfungen empfohlen: Zu der ersten Auffrischimpfung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten rät die STIKO mit 5 bis 6 Jahren. Die zweite Auffrischimpfung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung sollte zwischen 9 und 16 Jahren erfolgen.

Für Jugendliche im Alter von 9 bis 14 Jahren steht auch noch die Schutzimpfung gegen Humane Papillomviren – kurz HPV – an: Vorgesehen sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten. Erfolgt die erste Impfung nach dem empfohlenen Zeitfenster mit 14 Jahren oder älter, so sind drei Impfungen vorgesehen. Humane Papillomviren können unter anderem Gebärmutterhalskrebs und Vorstufen davon auslösen sowie Genitalwarzen oder ein Peniskarzinom.

Wichtig: Vor dem Erreichen der Volljährigkeit empfiehlt die STIKO allen Jugendlichen eine sorgfältige Prüfung ihres Impfschutzes. Die zentrale Frage dabei ist, ob alle empfohlenen Impfungen vollständig erfolgt und im Impfpass eingetragen sind.

Standardimpfungen und Auffrischimpfungen für Erwachsene

Ab 18 Jahren sollte etwa alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und gegebenenfalls Kinderlähmung erfolgen. Außerdem sollten ab 18 bis etwa 50 Jahre alle nach 1970 geborenen Erwachsenen bei einer fehlenden Impfung im Kindesalter auch gegen Masern geimpft werden – empfohlen von der STIKO wird dabei eine Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff.

Ab 60 Jahren empfiehlt das Expertengremium zudem eine Impfung gegen Lungenentzündung (Pneumokokken) sowie zwei Impfungen gegen Gürtelrose (Herpes Zoster) im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Und die STIKO schlägt für Personen ab 60 Jahren jedes Jahr im Herbst eine Impfung gegen Grippe (Influenza) vor.

Impfschutz für Frauen im gebärfähigen Alter und Schwangere

Frauen, die sich ein Kind wünschen und im gebärfähigen Alter sind, sollten prüfen lassen, ob sie vollständig gegen Röteln und Windpocken geimpft sind und sich gegebenenfalls nachimpfen lassen – empfohlen sind zwei Rötelnimpfungen (falls fehlend) und zwei Windpockenimpfungen (falls keine Antikörper vorhanden sind).

Für Schwangere wird zudem ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel eine Impfung gegen Grippe (Influenza) empfohlen und zu Beginn des dritten Schwangerschaftsdrittels eine Impfung gegen Keuchhusten.

Von Masern über Keuchhusten bis FSME:­ Impfschutz für besondere Gruppen

Neben den bereits genannten Standardimpfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt es noch einige weitere wichtige Impfempfehlungen der STIKO für besondere Personengruppen:

  • Personen, die in Kitas, Gemeinschaftseinrichtungen oder medizinischen Einrichtungen arbeiten, tragen ein erhöhtes berufliches Risiko und sollten zwei Impfungen gegen Masern bekommen.
  • Für medizinisches Personal sowie für kranke oder immungeschwächte Patienten empfiehlt die STIKO eine jährliche Grippeimpfung.
  • Personen, die Kontakt zu Neugeborenen haben wie zum Beispiel Partner oder Partnerin, Großeltern oder auch Babysitter, sollten alle zehn Jahre die Auffrischimpfung für Keuchhusten bekommen – in Kombination mit Tetanus und Diphtherie.
  • Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten, sollten sich gegen FSME impfen lassen – der Impfschutz besteht aus drei Impfungen sowie einer Auffrischimpfung alle drei bis fünf Jahre. Gut zu wissen: FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis und wird von Zecken übertragen.

Die wichtigsten Reiseimpfungen

Auch vor Reisen in bestimmte Gebiete, Länder oder Regionen gibt es eine Reihe von wirksamen Schutzimpfungen, welche die STIKO empfiehlt. Falls Sie eine Reise planen, informieren Sie sich am besten rechtzeitig auf der stets aktuellen Website der STIKO.

Denn unter anderem kann es einige Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Grundimmunisierung abgeschlossen und der Impfschutz vollständig wirksam ist. Folgende Reiseimpfungen sind aktuell empfohlen – je nach Ziel der Reise:

  • Cholera
  • FSME
  • Gelbfieber
  • Hepatitis A und B
  • Influenza (saisonal)
  • Japanische Enzephalitis
  • Meningokokken-Erkrankung
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung)
  • Tollwut
  • Typhus
  • Paratyphus
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