Hebamme finden – Tipps zur Hebammensuche

Eine Geburt verläuft umso angenehmer, je vertrauter die Umgebung und die Personen sind. Ein besonderes Vertrauensverhältnis gilt für die Hebamme. Wie kann ich eine Hebamme finden, die zu mir passt?

Schwanger – brauche ich eine Hebamme?

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett sind eine besondere Phase im Leben einer Frau. Ihr Körper verändert sich, von Anfang an ist sie nicht nur für sich, sondern auch für das heranwachsende Lebewesen verantwortlich.

Mit zunehmendem Bauchumfang wächst die Zahl der Fragen und Unsicherheiten: Wie bereite ich mich und meinen Körper auf die Geburt vor? Wie entwickelt sich das Baby in meinem Bauch? Wie und wo soll ich entbinden? Wer steht mir dabei zur Seite? Wie versorge ich das Neugeborene? Eine Hebamme berät, hilft und unterstützt die Schwangere persönlich und fachgerecht.

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Hebammenleistungen im Überblick

Vom ersten Tag Ihrer Schwangerschaft an können Sie sich von einer Hebamme beraten, betreuen und begleiten lassen. Kathrin Strehler, seit 15 Jahren freiberufliche Hebamme, rät vor allem Erstgebärenden, das Angebot zu nutzen, „um das Gesundheitliche zu bewahren und, wenn notwendig, rechtzeitig zum Arzt zu verweisen“. Die gesetzlichen wie auch die meisten privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die folgenden Hebammenleistungen:

In der Schwangerschaft

  • Schwangerenbegleitung und -beratung
  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Hilfeleistungen bei schwangerschaftsbedingten Beschwerden oder Wehen
  • Kurse zur Geburtsvorbereitung

Rund um die Geburt

  • Geburtshilfe

Nach der Entbindung

  • Wochenbettbetreuung
  • Stillberatung
  • Rückbildungsgymnastik

Zusätzliche Hebammenkurse

Neben den genannten Hebammenleistungen, die von den Krankenkassen übernommen werden, bieten viele Hebammen Privatleistungen an, wie beispielsweise:

  • Yoga, Entspannung oder Fitness für Schwangere
  • Säuglingspflege
  • Beckenbodentraining
  • Weiterführende Rückbildungskurse
  • Erste-Hilfe für Kinder
  • Babymassage
  • Babyschwimmen

Je nach Tarif und Vertrag kann die private Krankenversicherung auch zusätzliche Leistungen oder Betreuung durch die Hebamme übernehmen, für die die gesetzliche Krankenversicherung nicht aufkommt.

Übrigens: Im Schnitt zahlt die private Krankenversicherung sogar höhere Honorare für die Hebammenleistungen – und unterstützt so die wichtige Arbeit freiberuflicher Hebammen.

DKV-Gesundheitsprogramm Baby unterwegs

Mit dem Aktivprogramm „Baby unterwegs“ begleitet die DKV werdende Mütter. Vollversicherte Kundinnen erhalten auf ihre Person abgestimmte Informationen und eine individuelle Beratung für einen gesunden und vitalen Weg durch die Schwangerschaft.

Ebenfalls teilnehmen können Versicherte mit den KV Zusatztarifen KombiMed Ambulant KAMP oder BestMed BMG. Ausgenommen Basis-, Notlagen- und Standardtarif.

Welche Geburtshelfer gibt es?

Geburtshelfer sind Personen, die im Umgang mit Geburten erfahren und entsprechend fachlich ausgebildet sind. Das sind zum einen Gynäkologen, die sogenannten medizinischen Geburtshelfer. Zu den nicht ärztlichen Geburtshelfern zählen Hebammen und Entbindungspfleger.

Freiberufliche Hebamme

Freiberufliche Hebammen sind weder in einer Klinik noch in einem Geburtshaus fest angestellt, sondern arbeiten auf selbstständiger Basis. Viele Frauen schätzen den persönlichen Kontakt zu „ihrer“ Hebamme – vom Erstgespräch über die Beratung und Betreuung in der Schwangerschaft, bei der Geburt, im Wochenbett bis zum Ende der Stillzeit. Und oftmals sogar darüber hinaus.

Beleghebamme

Die meisten freiberuflichen Hebammen haben einen Belegvertrag mit einer oder mehreren Einrichtungen abgeschlossen. Eine Beleghebamme kann daher schwangeren Frauen die gesamte Begleitung im Kreißsaal einer Klinik anbieten, in der sie vertraglich tätig sein darf. Geburtshäuser kooperieren häufig ebenfalls mit Beleghebammen.

Hebammenpraxis

In einer Hebammenpraxis schließen sich mehrere freiberufliche Hebammen zusammen. Sie nutzen gemeinsam die Räumlichkeiten, etwa für Beratungsgespräche, Untersuchungen, Geburtsvorbereitung, Hebammenkurse und die Rückbildungsgymnastik.

Das Angebot einer Hebammenpraxis ist vielfältig, wird aber nicht immer von ein und derselben Hebamme erbracht. Das hat auch Vorteile für die Schwangere: Sie lernt gleich mehrere Hebammen persönlich kennen. So kann im Fall der Fälle eine Vertrauensperson für die eigentliche Wunsch-Hebamme einspringen.

Angestellte Hebamme

Wer keine Beleghebamme gefunden oder keine gesucht hat, braucht sich keine Sorgen um eine fachgerechte, liebevolle Betreuung in der Geburtsklinik zu machen. Angestellte Hebammen arbeiten im Schichtdienst, sodass jeder Schwangeren bei der Niederkunft geholfen wird. Sie springen auch ein, bis die eigene Beleghebamme im Klinikum ankommt oder falls diese ausfällt.

Um sämtliche Hebammenleistungen außerhalb der Klinik sollte sich jede Frau aber unbedingt gleich zu Beginn der Schwangerschaft bemühen – und dafür eine passende Hebamme finden.

Nachsorgehebamme

Nach der Entbindung steht Mutter und Kind eine Nachsorgehebamme zur Seite. Die Nachsorgehebamme kommt zur Familie nach Hause. Sie betreut die Frau im Wochenbett, wiegt und untersucht das Neugeborene und hilft bei Stillproblemen. Außerdem zeigt sie den Eltern, wie sie richtig mit ihrem Neugeborenen umgehen.

Die Nachsorge kann, muss aber nicht dieselbe Hebamme übernehmen, die Sie seit Beginn Ihrer Schwangerschaft begleitet hat.

Hebamme tastet den Bauch einer Schwangeren ab.

Wo soll die Entbindung stattfinden?

Um eine passende Hebamme zu finden, sollten Sie und Ihr Partner sich Gedanken darüber machen, wo Sie gerne entbinden möchten.

Klinik – Entbindung in einer Geburtsklinik

Laut GKV-Spitzenverband finden 98 Prozent der Geburten in Deutschland in Krankenhäusern statt. Davon werden rund 20 Prozent von Beleghebammen betreut. Daher sollten Sie sich so früh wie möglich auf die Suche machen, damit Sie die Hebamme finden, die zu Ihnen passt. In einer Geburtsklinik können Sie auch ambulant entbinden, wenn Sie das wünschen und keine medizinischen Gründe dagegensprechen.

Hausgeburt – Geburt im häuslichen Umfeld

Sie wollen am liebsten zu Hause entbinden? Wenn medizinisch nichts dagegenspricht, ist auch eine Geburt in Ihrem persönlichen häuslichen Umfeld möglich. Etwa ein Prozent der Schwangeren entscheiden sich dafür. Suchen Sie dazu rechtzeitig eine freiberufliche Hebamme, die Sie rund um Ihre Hausgeburt betreut.

Auch bei einer ungeplanten Hausgeburt ist es umso wichtiger, dass Ihre Hebamme schnell und zuverlässig bei Ihnen ist. Je vertrauter die Hebamme mit Ihnen und Ihrem Schwangerschaftsverlauf ist, desto entspannter können Sie sich auf die Hausgeburt einlassen.

Geburtshaus – ambulante Geburt

Ein Geburtshaus wird von Hebammen geleitet. Die ambulante Entbindung findet in einer vertrauten, wohnlichen Umgebung statt. Ähnlich wie bei einer Hausgeburt, nur nicht im eigenen häuslichen Umfeld. Im Vergleich zum oftmals hektischen, sterilen Krankenhausbetrieb geht es im Geburtshaus ruhiger und entspannter zu.

Hebammenvermittlung: Hebamme gesucht? Gefunden!

Freiberufliche Hebammen sind schnell ausgebucht, da sie nur ein bestimmtes Kontingent an Schwangeren annehmen können. Fragen Sie daher bei mehreren Hebammen nach freien Kapazitäten. Es kann sehr mühsam sein, eine freie Hebamme zu finden. Nutzen Sie daher jede Möglichkeit der Hebammenvermittlung.

Hebammensuche online

  • GKV-Spitzenverband: monatlich aktualisierte Hebammenliste auf Basis der Angaben freiberuflicher Hebammen in ganz Deutschland. Alle in der Hebammenliste verzeichneten Hebammen haben einen Kassenvertrag. Damit Sie eine für Sie passende Hebamme finden, müssen Sie bloß Ort und Umkreis angeben und mindestens eine Hebammenleistung ankreuzen.
  • Berufsverband für freiberufliche Hebammen (BfHD e.V.): Hebammensuche nach Bundesland, gelistet sind ausschließlich Hebammen, die BfHD-Mitglied sind.
  • babyclub.de: Hier gibt es gleich zwei Suchfunktionen. Mit der Hebammensuche können Sie eine Hebamme suchen und finden. Unter Kurssuche finden Sie Hebammenkurse in Ihrer Nähe.
  • ammely.de: die nach eigenen Angaben größte Hebammen-Plattform Deutschlands, in Kooperation mit dem Deutschen Hebammenverband. Um hier eine Hebamme oder einen Hebammenkurs zu finden, geben Sie den errechneten Geburtstermin ein, wählen Betreuung oder Kurs und geben dann Ort oder Postleitzahl ein. Auch eine Videoberatung ist möglich. Dazu buchen Sie online einen einmaligen Termin bei einer Hebamme, die Sie per Videogespräch berät. Kurzfristig und ortsunabhängig.

Hebamme finden ohne Internet

Auch ohne Internet lässt sich eine Hebamme finden. Nachfragen hilft, hier zum Beispiel:

  • Bekannte, befreundete Mütter
  • Krankenkasse
  • Apotheken
  • Gesundheitsamt
  • Hebammenpraxis, Geburtshaus und Klinik
  • Gynäkologe und Hausarzt

Tipp: Versicherte* bei der DKV können das DKV Gesundheitstelefon nutzen, um Unterstützung bei der Hebammensuche zu erhalten. Dieser Service kann im Programm Baby unterwegs in Anspruch genommen werden*, aber auch unabhängig vom Programm können Schwangere dort anrufen.

*Am Programm teilnehmen können alle DKV Krankheitskostenvollversicherten – außer im Basis-, Standard- und Notlagentarif Versicherte. Ebenfalls teilnehmen können Versicherte mit den Tarifen KombiMed Ambulant KAMP oder BestMed BMG.

Wie finde ich die richtige? Eine Hebamme gibt Tipps

„Persönliche Empfehlungen und Mund-zu-Mund-Propaganda“, empfiehlt Kathrin Strehler. „So können Sie vorab schon mal raushören, ob die Hebamme rein schulmedizinisch arbeitet oder auch alternative Leistungen dabei sind. Auch, ob die Hebamme tendenziell eher zu einer Klinik- oder Hausgeburt rät.“

Zudem lohne es sich, die Klinikwebseite zu durchforsten, zum Beispiel nach Hebammenkursen: „Viele angestellte Hebammen arbeiten in Teilzeit und bieten zusätzlich freiberuflich Leistungen an. Fragen Sie direkt nach, ob es noch freie Kapazitäten gibt.“

Die beste Investition für Ihre Gesundheit

Sichern Sie sich den Zugang zu modernen Therapien und profitieren Sie von neuesten medizinischen Erkenntnissen.

Genießen Sie als Privatpatient bei der DKV exklusive Vorteile: Vorsorge- und Gesundheitsprogramme, Fallmanagement, Hilfsmittelservice und zahlreiche Beratungsangebote rund um Ihre Gesundheit.

Die richtige Hebamme finden – Schritt für Schritt

  • Wann ist der ideale Zeitpunkt, meine Hebamme zu suchen?
    So früh wie möglich! „Am besten um die 12. Schwangerschaftswoche“, rät Hebamme Kathrin Strehler.
  • Wo möchte ich entbinden?
    Bereits bei der Hebammensuche kann es entscheidend sein, ob Sie im häuslichen Umfeld, in einer Klinik oder in einem Geburtshaus entbinden möchten. In der Regel geben Hebammen auf ihrer Webseite an, mit welchen Einrichtungen sie kooperieren.
  • Welche Art der Geburt wünsche ich mir?
    In den Profilen der Hebammen finden Sie meist auch Angaben zur Arbeitsweise, also ob die Hebamme eher zur Hausgeburt tendiert und ob sie auch alternative Methoden anwendet.
  • Welche Aufgaben soll meine Geburtshelferin übernehmen?
    Sie entscheiden, welche Leistungen Ihre Hebamme übernehmen soll. Bei der Online-Hebammensuche können Sie gezielt nach Hebammenleistungen filtern.
  • Soll ich eine Hebamme aus der Umgebung suchen?
    Ein klares Ja! Nicht nur für den Notfall. „Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten nur, wenn wir unsere Dienstleistung im Umkreis von maximal 20 km erbringen“, erklärt die erfahrene Hebamme.
  • Welche Art Hebammenvermittlung will ich nutzen?
    So viele wie möglich. Je breiter Sie Ihre Hebammensuche streuen, desto eher werden Sie eine passende Hebamme finden.
  • Wie bereite ich mich für das Erstgespräch vor?
    Fragen stellen! Notieren Sie vorab, was Sie erfahren möchten. „Fragen Sie auch, ob es eine Vertretung gibt“, ergänzt Kathrin Strehler. Sie selbst begrüßt es, wenn die Frau bereits beim Gynäkologen zur Erstuntersuchung war und ihren Mutterpass zum Erstgespräch mitbringt. „So kann ich schon einiges nachlesen und die Schwangere noch individueller beraten.“
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